Grundlagen der Ethik

Ethik (gr.: gewöhnlicher Ort des Lebens, Sitte, Brauch, Charakter) auch "Moralphilosophie" oder "praktische Philosophie" genannt. Sie ist eine Disziplin der Philosophie und wurde als wissenschaftliche Theorie von Aristoteles (384-322 v. Chr.) begründet.

 

Es wird die deskriptive (beschreibende) und die normative (normenbildende) Ethik unterschieden, je nach Fragestellung und Erkenntnisinteresse. Ferner gibt es die Metaethik (sprachanalytische Ethik).

 

Im Bereich der angewandten Ethik finden sich z. B. Wirtschafts-, Medizin-, Medien, Umwelt-, Bio- und politische Ethik.

 

 

 

Normen/ Werte:

 

 

 

Normen sind konkrete Handlungsvorschriften, die in einer Gruppe oder Gemeinschaft verbindlich gelten und an denen sich das Verhalten der Menschen orientieren soll (z. B. Es soll niemand getötet werden).

 

Diese basieren auf Werten, was Grundhaltungen und Zielvorstellungen, die ein Individuum oder eine Gesellschaft als erstrebenswert anerkennt (z. B. die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens).

 

Moral/Ethos/Sitte: sie bezeichnen die tatsächlich oder angestrebten Verhaltensweisen eines Individuums (individualmoral), einer Gruppe (Gruppenmoral, Berufsmoral) oder der Gesellschaft (gesellschaftliche Moral).[1]

 

 

 

Modelle normativer Ethik:

 

 

 

-Deontologische Ethik: Pflichtenethik, Gesinnungsethik, Sollensethik (aus dem gr. déon, das Erforderliche, die Pflicht). Eine Handlung wird von einem moralischen Prinzip her begründet.

 

 

 

-Utilitaristische Ethik: Ethik der Nützlichkeit, Folgenethik (von lat. Utilis: nützlich), begründet und bewertet eine Handlung von ihren möglichen Folgen her.

 

 

 

-Egoistische Ethik: Begründung einer Ethik, die auf langfristigen egoistischen Interessen aufgebaut ist.

 

 

 

-Religiöse oder theologische Ethik: Diese Ethik baut auf Einsichten auf, die aus dem Glauben an Gott heraus gewonnen werden.[2]

 

 

 

Was bedeutet "gut"?

 

 

 

Der Begriff des "Guten" ist bei näherer Betrachtung nicht genau definierbar, denn was für mich gut ist, muss es für den anderen noch lange nicht sein. Das gilt natürlich auch für den Bereich der Ethik; so lässt sich der Begriff des Guten auch nur ungefähr einordnen:

 

-gut für alle

 

-gut für einige

 

-gut für mich oder einen anderen

 

 

 

Das sittlich gemeinte Gute ist ein absolutes, so z. B. in der Forderung, ein gegebenes Versprechen auch zu halten, das für alle Zeiten für alle Menschen verbindlich sein sollte. Es kann aber durchaus Situationen geben, in denen ein gehaltenes Versprechen nicht eingehalten werden kann. Dennoch würde man dann eine Rechtfertigung für das Nichthalten des Versprechens fordern und hätte so die eigentliche Verpflichtung sich daran zu halten. Diese Verpflichtung gilt losgelöst (=absolut) von den jeweiligen Umständen.[3]

 



[1] Vgl. Nink, Hermann (Hg.): Standpunkte der Ethik. Braunschweig u. a. 2010. S. 102f.

[2] Vgl. ebd. S. 105.

[3] Vgl. Wuchterl, Kurt: Lehrbuch der Philosophie. 4. Aufl. Bern u. Stuttgart 1992. S.135.

 

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